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Raubt, vermählet der Angst, dem furchtsam lauschenden Mistraun,
Ihren Nächten die Ruh und jede Freude dem Tage.
In der Freundschaft Blick liest still sie den mahnenden Vorwurf,

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Fühlet scheu und verwirrt im Arm der Liebe sich strafbar.

Nein, zu strenge doch rächst, o Nemesis! du der Vergeltung
Ernste Göttin, dir Schuld, und ach! in dem traurigen Herzen,
Dem sie alles geraubt, erweckt die Glückliche Mitleid.

     Wie? und büßet auch er des Wankelsinnes Verschuldung

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Mit verborgenem Schmerz? senkt trüb’ ein quälend Bewußtseyn
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Musen-Almanach für das Jahr 1800. Tübingen: J. G. Cottaischen Buchhandlung, 1800, Seite 125. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schiller_Musenalmanach_1800_125.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)