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Und der gewaltige Schmerz, sie rief die klagenden Worte;

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     Hochbeglückte! verträumst du die Stunden süßer Erwartung?

Tückisch fürwahr ist der Schlaf, und immer feindlich den Menschen,
Gern betrügt er den Günstling des Glücks um des heitern Genusses
Schnellbeflügelte Stunden, die bald auf immer dahinfliehn.
Nur wo mit Zähren der Gram das traurige Lager benetzet

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Nahet nimmer der Schlaf; mit allbesiegendem Zauber,

Täuschet er selten den quälenden Schmerz in kurzem Vergessen.
Was doch ordnet’ ich hier gedankenlos diese Gewande?

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Musen-Almanach für das Jahr 1800. Tübingen: J. G. Cottaischen Buchhandlung, 1800, Seite 113. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schiller_Musenalmanach_1800_113.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)