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Zürne gerecht ich darum, ihr, die in reizender Unschuld

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Zwischen dem Kinde noch schwankt und der zartentblühenden Jungfrau,

Daß sie offen ihr Herz uns zeiget sicher und arglos?

     Also redend erhob mit heitrer Ruhe Simaitha
Schon den entwölkten Blick, doch plötzlich umschwebt’ ihr die Stirne,
Dunkler Ahndung voll, des warnenden Traumes Erinnrung.

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Schon erfüllet wähnte sie ganz die traurige Deutung,

Sah den Bräutigam, los aus ihren Armen sich reißend,
An dem Busen der Schwester und barg in die Hände das Antlitz.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Musen-Almanach für das Jahr 1800. Tübingen: J. G. Cottaischen Buchhandlung, 1800, Seite 53. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schiller_Musenalmanach_1800_053.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)