Seite:Schiller Musenalmanach 1800 039.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Kränze flechtend im Thal, zur heitern Feyer des Lenzes;

305
Wolkenlos strahlte der Aether, es wehten säuselnde Lüfte.

Als es im herrlichen Blau die silbernen Schwingen bewegend
Immer tiefer herab zu uns sich senkte. Die Mädchen
Schrieen froh dir zu, den Lieblingsvogel erkennend,
Deine Taube, Simaitha, die jüngst du schmerzlich vermißtest!

310
Und du hüpftest empor mit frohem Schreck, es entfielen

Dir vom Schooße die Blumen, die du gesammelt; die schönen
Lagen auf thauigtem Grund, dir rings um die Füße zerstreuet.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Musen-Almanach für das Jahr 1800. Tübingen: J. G. Cottaischen Buchhandlung, 1800, Seite 39. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schiller_Musenalmanach_1800_039.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)