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     Ach! daß allzu spät kurzsichtigen Menschen die Zukunft
Sich, die nahende, zeigt, wenn, bang, von Trauer begleitet,

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Unvermeidlich sie schon mit eilenden Füßen herantritt.

Doch nicht fesselt die Scheu dein zartes Herz zu verwunden
Länger die Zunge mir an, enthüllt sey nun das Geheimniß!
Längst schon ahndet’ ich still, verborgen nähret Likoris
Sträfliche Flammen im Busen. Für deinen Verlobten entbrennt sie.

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Darum trafen so tief des Mädchens kindische Worte

Sie, die Schuldbewußte, verrathen hat sie sich selbst nun.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Musen-Almanach für das Jahr 1800. Tübingen: J. G. Cottaischen Buchhandlung, 1800, Seite 35. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schiller_Musenalmanach_1800_035.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)