Seite:Schiller Musenalmanach 1800 029.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Sorge gattet mit Lust und Furcht mit der lieblichen Hoffnung;

215
Müssen thöricht wir selbst willkührlich Uebel erdichten!

Lebhaft fühlet das Herz, das unerfahrne, und wähnt sich
Oft verwundet, wenn leicht des Scherzes Pfeil es berührt hat;
Aber dir, die im Schooß erwuchs der zärtlichen Liebe,
Bleibe fremd der Verdacht, ein froh Vertrauen geziemt dir!

220
Offen lächle dein Auge, nicht senke schüchtern die Wimper,

Meide nicht den Blick der nie dich zweifelnd verkannte,
Reuen möge dich’s nimmer was hier du geredet voll Unschuld.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Musen-Almanach für das Jahr 1800. Tübingen: J. G. Cottaischen Buchhandlung, 1800, Seite 29. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schiller_Musenalmanach_1800_029.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)