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Sieht hinwandeln ein Mädchen von schöngebildetem Ansehn.
Fertigkeit zwar erfordert und Sorgfalt solcherlei Arbeit,

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Daß sie gelinge nach Wunsch, wie dir, holdblühendes Mädchen!

Doch, so denk’ ich, es möchte dem Manne wohl, wenn er begehrte
Mädchengeschäft mit den Händen zu fertigen, bald auch gelingen.
Spotte nicht, schelmisches Mädchen, mit spitzigem, lächelndem Munde
Ueber die Worte mir jetzt, die ich im Ernste gesprochen!

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Denn was wäre dem Manne, der eignes Vertraun in der Brust hegt,

Wohl zu vollenden versagt mit des Geistes Kraft und Gewandheit!
Was euch schwieriger scheint, muthwillige, flatternde Mädchen,
Leichter gelinget es ihm mit festausharrendem Geiste.
     Lächelnd erwiedert’ Aline darauf, die lockige Jungfrau:

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Musen-Almanach für das Jahr 1799. Tübingen: J. G. Cottaischen Buchhandlung, 1797, Seite 212. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schiller_Musenalmanach_1799_212.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)