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„Herr, du hast es nicht zu dankenMir und meiner Wissenschaft;
Unsre Kunst hat enge Schranken;
Amor ist’s, der dich verwundet,
Er, durch den du jetzt gesundet:
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Preise seine Wunderkraft.“
GRIES.
Am 30. März 1798.
Es kehret des Winters trübe Gramgestalt
Auf Fluren, denen der Lenz schon lächelte;
Und Beete, wo manch Keimchen die Erde hob,
Frieren nun unter des Schnees Decke.
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Wollüstig berührte zarter FrühlingshauchDer Pflanze schwellende Knosp’ und Thier und Mensch:
Da stürmte kalter Ost in den Frühlingstag,
Drängend zurück das genahte Leben.
Wann Geniuskraft des Jünglings Adern schwellt,
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Und ihm für Freiheit und Recht den Laut beseelt;Dann haucht sein Gift der Herrschenden Todesfrost
Ueber des Genius Glutgedanken.
A. GR.
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Musen-Almanach für das Jahr 1799. Tübingen: J. G. Cottaischen Buchhandlung, 1797, Seite 188. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schiller_Musenalmanach_1799_188.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)
Friedrich Schiller (Hrsg.): Musen-Almanach für das Jahr 1799. Tübingen: J. G. Cottaischen Buchhandlung, 1797, Seite 188. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schiller_Musenalmanach_1799_188.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)