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Amyntas.

Elegie.


Nikias, trefflicher Mann, du Arzt des Leib’s und der Seele!
     Krank, ich bin es fürwahr; aber dein Mittel ist hart.
Ach! die Kraft schon schwand mit dahin, dem Rathe zu folgen,
     Ja, und es scheinet der Freund schon mir ein Gegner zu seyn.

5
Widerlegen kann ich dich nicht, ich sage mir alles,

     Sage das härtere Wort, das du verschweigest, mir auch.
Aber ach! das Wasser entstürzt der Steile des Felsens
     Rasch, und die Welle des Bachs halten Gesänge nicht auf.
Rast nicht unaufhaltsam der Sturm? und wälzet die Sonne

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     Sich von dem Gipfel des Tags, nicht in die Wellen hinab?
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Musen-Almanach für das Jahr 1799. Tübingen: J. G. Cottaischen Buchhandlung, 1797, Seite 145. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schiller_Musenalmanach_1799_145.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)