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Theano.

Welche Qualen du selber dir schaffst! so schafft sich die Liebe
Immer vergebliche Pein, kämpfend mit Hoffnung und Furcht.
Sage, vermochte denn nur der Götter dich einer zu retten?
Ist es nicht möglicher noch, daß es ein Sterblicher war?

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Und warum zweifelst du denn auf Erden ihn wieder zu finden?

Oft was entfernet uns schien, bringt uns ein Augenblick nah.
Nichts zwar wollt ich dir sagen, wofern nicht Erfahrung mich lehrte,
Wie sich im Leben so leicht zweifelnde Liebe betrügt;
Aber es traf ja auch mich mit deinem Vater ein gleiches

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Sonderbares Geschick, Rettung und Trennung zugleich.


Leukothoe.

Laß, so bitt’ ich, mich doch die wundervolle Geschichte

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Musen-Almanach für das Jahr 1799. Tübingen: J. G. Cottaischen Buchhandlung, 1797, Seite 81. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schiller_Musenalmanach_1799_081.jpg&oldid=- (Version vom 31.1.2018)