Seite:Schiller Musenalmanach 1799 051.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Nicht die Hände zitternd reichen. – Wach’ ich?
Oder fesselt Schlaf die trüben Sinne,
Daß, um mich zu laben goldne Träume

65
Wunderbar auf mich herniederspielen?


     Lächelnd sprach der Knabe: Nein, du wachest,
Hast bisher im schweren Traum gelegen,
So wie jetzt wird’s immer um dich bleiben,
Darum weckt’ ich dich aus deinen Träumen.

70
     So viel Wonne konnt’ ich nicht ertragen,

Wagt’ es nicht, dem Kleinen zu vertrauen,
Sank in meine Knie, die Blumenkränze
Rührten kühlend meine heiße Schläfe. – –

75
     Du nur kannst mir sagen (o und sag’ es)

Darf ich wohl dem Wort des Knaben trauen?

LUDWIG TIECK.
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Musen-Almanach für das Jahr 1799. Tübingen: J. G. Cottaischen Buchhandlung, 1797, Seite 51. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schiller_Musenalmanach_1799_051.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)