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Leben ohne Sorge, unbefangenWissen über Spielgeräth zu urtheln,
Müssen aber über Kummer schweigen.
Also sagt’ ich ernsthaftlich vermahnend,
Meinte, daß er sich wohl schämen dürfte,
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Aber laut auf lachte nun der BubeUnd die Fassung wär’ mir fast entgangen.
Aber als ich herzlich zürnen wollte,
War Besinnung so wie Zorn entschwunden,
Und wie von dem heiligsten Entzücken
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Stand ich überwältigt und gefangenMitten in dem allerschönsten Frühling
Den mein Herz so lange hergesehnet.
Meine Wangen fühlt’ ich roth erglühen
Kühnes Blicks sah ich umher, als wären
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Alle Blumen, alle Freuden meine.Mir entgegen streckten sich Gewinde
Ach! aus Myrthen, zauberischen Rosen,
Kein Cypressenblatt im ganzen Kranze,
Und die schönste Hand streckt’ ihn entgegen.
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Kind! bin ich zum Kinde wieder worden?Rief ich, wollte blöde nach dem Kranze
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Musen-Almanach für das Jahr 1799. Tübingen: J. G. Cottaischen Buchhandlung, 1797, Seite 50. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schiller_Musenalmanach_1799_050.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)
Friedrich Schiller (Hrsg.): Musen-Almanach für das Jahr 1799. Tübingen: J. G. Cottaischen Buchhandlung, 1797, Seite 50. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schiller_Musenalmanach_1799_050.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)