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vertraut, wie mit dem Schwung der Welt,
der Menschheit kränkelnde Gefühle
für keine Götterfunken hält;

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der in der Blüte Nahrungssäften

das nähmliche Gesetz entdeckt,
das mit verborgnen Zauberkräften
in Neutons Stirn Ideen weckt –

     O Freund ! seitdem so mancher Schleier

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des Aberglaubens niedersank;

so mancher Weise, von dem Feuer
der Sehnsucht hingerissen, freier
am Quell der Wahrheit, Wollust trank,
komm, lehre Du, in hellern Zeiten

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des Wahns, ein beßrer Epikur,

mich würdig auf Lukrezens Saiten
der nimmer älternden Natur
ein heilig Loblied zu bereiten.

R.
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Musen-Almanach für das Jahr 1798. Tübingen: J. G. Cottaischen Buchhandlung, 1797, Seite 266. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schiller_Musenalmanach_1798_266.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)