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Nur Jutta erzitterte nie,
Wenn rauh sie der Vater bedräute,
Nie zittert die Unschuld, auch scheute
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Der Nimmerbezähmte nur sie;Oft hielt sie mit bittendem Blick
Das Schwerdt das der wüthende schwenkte
Die Diener zu würgen und senkte
Es sanft in die Scheide zurück.
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Kaum sah sie zum funfzehnten malDie Wipfel der Tannen beschneiet,
Und wieder ergrünt und erneuet
Die schwankenden Erlen im Thal,
Doch pflegte mit holder Geduld
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Des mürrischen Vaters sie stille,Ihr höchstes Gesetz war sein Wille,
Ihr einziger Wunsch seine Huld.
Einst da sie dem Vater beim Strahl
Des Morgens, in dämmernder Frühe
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Musen-Almanach für das Jahr 1798. Tübingen: J. G. Cottaischen Buchhandlung, 1797, Seite 243. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schiller_Musenalmanach_1798_243.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
Friedrich Schiller (Hrsg.): Musen-Almanach für das Jahr 1798. Tübingen: J. G. Cottaischen Buchhandlung, 1797, Seite 243. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schiller_Musenalmanach_1798_243.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)