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Macht sich geflügelt auf, ich werde

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Bald auf ewig verschlungen von ihr.

Ach auf ewig entfernt von dir
In des Orkus Abgründe sinken,
Zur Vollendung meiner Pein
Lethens kalte Fluthen trinken,

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Und ohne Mitleid elend seyn. –

Wars nur ein Bild meiner Phantasey?
Es ist verschwunden. Nimmer, nimmer!
Meine Thränen, mein Geschrey
Meine Verzweiflung zieht sie herbey.

(Das Bild erscheint wieder. Er zieht eine Tafel heraus und fängt an, es abzuzeichnen.)


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Leitet meine Züge, leitet,

Ihr von uns gefeyerten Spötter
Unsrer Leiden, die ihr bereitet,
Meine Züge, selige Götter!
Laßt durch keine Künsteleyn

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Eure Zierde mich entweyhn.
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Musen-Almanach für das Jahr 1798. Tübingen: J. G. Cottaischen Buchhandlung, 1797, Seite 231. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schiller_Musenalmanach_1798_231.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)