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Trillert ruhig er ein Liedchen –
Ha! – Jezt kenn’ ich ihn, ein Liebling
Ist er jener holden Neune,
Der sich meinem Heiligthume

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Oft bescheiden flehend nahte,

Den ich nicht zurück gewiesen. –
Für die Freundin, die er ehret,
Die indeß das Thal durchwandelt,
Sinnender dies Fest begehend,

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Pflückt er auf der Höh’ die Blumen.

Ihm, der die Natur verehret,
Und die Gaben holder Musen;
Ihm, der schon auf meinem Altar
Süße Erstlinge geopfert,

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Soll der steile Pfad des Ruhmes,

Als ein Blumenweg erscheinen,
Wo er lächelnd Freuden pflücket;
Und am Ziele soll der Lorbeer,
Aus der Musen heilgen Händen

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Ihm die heitre Stirne krönen.“
F.
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Musen-Almanach für das Jahr 1798. Tübingen: J. G. Cottaischen Buchhandlung, 1797, Seite 86. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schiller_Musenalmanach_1798_086.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)