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Des bangen Erdenvolks wird nicht gedacht.
Da des Verderbens Wolken sich zerstreuen,
Und, wer entronnen, aufwacht zum Gefühl,
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Erstarrt ihr Blick auf grausen Wüsteneyen.Wo sonst des Lebens fröhliches Gewühl
Entzückend webte, wo, bethaut von Düften,
Nur Liebe flüsterte, nur Scherz und Spiel:
Da lauert jetzt in düstern Felsengrüften
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Das Raubthier, einsam schallt des Hungers Schrey Verloren zwischen unwirthbaren Klüften.
Nichts blieb vom Fluche der Zerrüttung frey;
Das Friedlichste verwildert, blut’ge Sitte
Führt, ehern, das Gesetz der Noth herbey.
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Die Furcht beherrscht des Menschen irre Tritte.
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Musen-Almanach für das Jahr 1798. Tübingen: J. G. Cottaischen Buchhandlung, 1797, Seite 52. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schiller_Musenalmanach_1798_052.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
Friedrich Schiller (Hrsg.): Musen-Almanach für das Jahr 1798. Tübingen: J. G. Cottaischen Buchhandlung, 1797, Seite 52. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schiller_Musenalmanach_1798_052.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)