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Träume sind in ihr verborgen,

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Freund, du kennest sie noch kaum.

Hoffnungen, mit jedem neuen Morgen
Dir ein neuer Jugendtraum.

Weise Blindheit, nicht zu sehen,
Was du froh nicht sehen willt:

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Nüchternheit, nicht Fehler aufzuspähen,

Die der Liebreiz dir verhüllt.

Schonung lieget in der Binde,
Ruh und Warten und Geduld
Nimm sie, und sei selig gleich dem Kinde,

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Oder – es ist deine Schuld.


Seit mit dieser Göttergabe
Amor mich zum Gott entzückt,
Ist sie wechselnd mein’ und Chloens Habe,
Und wir tragen sie beglückt.

W.
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Musen-Almanach für das Jahr 1797. Tübingen: J. G. Cottaischen Buchhandlung, 1797, Seite 74. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schiller_Musenalmanach_1797_074.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)