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56.

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Fürsten prägen so oft, auf kaum versilbertes Kupfer,

     Ihr bedeutendes Bild, lange betrügt sich das Volk.
Schwärmer prägen den Stempel des Geistes auf Unsinn und Lügen,
     Wer den Probierstein nicht hat, hält sie für redliches Gold.

57.

Jene Menschen sind toll, so sagt ihr von heftigen Sprechern,

260
     Die wir in Frankreich so laut hören auf Straßen und Markt;

Auch mir scheinen sie toll, doch redet ein Toller in Freiheit
     Weise Sprüche, wenn ach! Weisheit im Sklaven verstummt.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Musen-Almanach für das Jahr 1796. Neustrelitz: Michaelis, 1796, Seite 238. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schiller_Musenalmanach_1796_238.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)