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Ein Knabe seyn? das glaubt kein Mensch.
Wie viele werden nicht mich sehn und kennen,
Besonders die, die mich als kleine Christel
Mit ihrer Freundschaft, ihrer Gunst beglückt.

15
     Was soll das nun? Man zieht sich aus und an,

Der Vorhang hebt sich, da ist alles Licht
Und Lust, und wenn er endlich wieder fällt,
Da gehn die Lampen aus und riechen übel –
Erst ist man klein, wird größer, man gefällt,

20
Man liebt – und endlich ist die Frau,

Die Mutter da, die selbst nicht weiß,
Was sie zu ihren Kindern sagen soll –
Und wenns nichts weiter wäre, möchte man
So wenig hier agiren, als da draußen leben.

          (Sie blättert in den Büchern, schlägt sie
               endlich zu und legt sie hin.)


25
     Jakob – was fällt dir ein?

Man sieht doch recht, daß du ein Schüler bist.
Ein guter zwar, doch der zuviel allein

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Musen-Almanach für das Jahr 1796. Neustrelitz: Michaelis, 1796, Seite 142. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schiller_Musenalmanach_1796_142.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)