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     Schwelge, schwelge, eh ein kalt Besinnen

Diesen schönen Einklang unterbricht,
Ganz in Lust und Liebe zu zerrinnen,
Trunknes Herz, und widerstrebe nicht.

SOPHIE MEREAU.




Venus,

die dem Amor die Flügel nimmt.


Mutter der Liebe, du hast dem Sohn die Flügel geraubet,
     Und nun weint er, und fleht um ein phantastisches Glück.
Gieb, o! gieb es ihm wieder. Erzwungen – beständige Liebe
     Quält die Geliebte mehr, als sie den Liebenden quält.

5
Laß ihn flattern den Eiteln um manche glänzende Flamme;

     Sehnend kehret er doch seiner Getreuen zurück.

E.
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Musen-Almanach für das Jahr 1796. Neustrelitz: Michaelis, 1796, Seite 58. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schiller_Musenalmanach_1796_058.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)