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     Da lärmt es auf des Schlosses Stufen!
Er klappte die Postille zu,
Und sah hinaus, und hört’ es rufen:

20
»Holla, ist alles schon in Ruh:«

Der Schwiegersohn von Rudenz stürmte,
Wie Geister blaß im Fackelschein,
Mit wildem Haar, das hoch sich thürmte,
Zum ofnen Pfortenthor herein.

25
     »Woher noch in der Geisterstunde?

Warum so wild? Woher dein Weg?«
Mit Geistern steh ich wohl im Bunde,
Sie kennen wohl des Abgrunds Steg.
O! wär’ ich nimmermehr geboren!

30
Vom Spiel mit Teufeln komm’ ich her;

Mein ganzes Gut hab’ ich verloren,
Nun reit’ ich nakt die Kreuz und Queer.

     »O Sohn, wie oft hab’ ich mit Zähren
Vor Spiel und Zechern dich gewarnt!

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Musen-Almanach für das Jahr 1796. Neustrelitz: Michaelis, 1796, Seite 18. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schiller_Musenalmanach_1796_018.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)