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Befiehlt den Kommissarien, dem Scherif,
Nach Fotheringhayschloß sich steh’nden Fußes
Zur Königin von Schottland zu verfügen,
Den Tod ihr anzukündigen, und schnell,
Sobald der Morgen tagt, ihn zu vollziehn.
Hier ist kein Aufschub, jene hat gelebt,
Wenn ich dieß Blatt aus meinen Händen gebe.

Elisabeth.
Ja, Sir! Gott legt ein wichtig groß Geschick
In eure schwachen Hände. Fleht ihn an,
Daß er mit seiner Weisheit euch erleuchte.
Ich geh’ und überlaß euch eurer Pflicht.

(Sie will gehen.)

Davison (tritt ihr in den Weg).
Nein, meine Königin! Verlaß mich nicht,
Eh’ du mir deinen Willen kund gethan.
Bedarf es hier noch einer andern Weisheit,
Als dein Gebot buchstäblich zu befolgen?
– Du legst dieß Blatt in meine Hand, daß ich
Zu schleuniger Vollziehung es befördre?

Elisabeth.
Das werdet ihr nach eurer Klugheit –

Davison (schnell und erschrocken einfallend).
 Nicht
Nach meiner! Das verhüte Gott! Gehorsam

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Friedrich Schiller: Maria Stuart. Tübingen: Cottasche Buchhandlung, 1801, Seite 191. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schiller_Maria_Stuart_191.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)