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ihm die größte Sorgfalt für diese Gaben anbefohlen hatte. Man hub sie sorgfältig auf und die Abkömmlinge dieser drey Töchter glaubten die Ursache manches glücklichen Ereignisses in dem Besitz dieser Gabe zu finden.

Das sieht nun schon eher dem Mährchen der schönen Melusine und andern dergleichen Feengeschichten ähnlich, sagte Luise.

Und doch hat sich eine solche Tradition, versetzte Friedrich: und ein ähnlicher Talismann in unserm Hause erhalten.

Wie wäre denn das? fragte Karl.

Es ist ein Geheimniß, versetzte jener: nur der älteste Sohn darf es allenfalls bey Lebzeiten des Vaters erfahren, und nach seinem Tode das Kleinod besitzen.

Du hast es also in Verwahrung? fragte Luise.

Ich habe wohl schon zu viel gesagt, versetzte Friedrich, indem er das Licht anzündete, um sich hinweg zu begeben.

Die Fortsetzung folgt.
Empfohlene Zitierweise:
Johann Wolfgang von Goethe: Unterhaltungen deutscher Ausgewanderten. In: Die Horen 1795, Band 1–4. Cotta, Tübingen 1795, Seite 2-28. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schiller_Die_Horen_1-1795.pdf/144&oldid=- (Version vom 1.8.2018)