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die Täuschung bleibt er aber nicht minder imponirend, er erschüttert uns, ob er sich zur deutschen Leibwache wendend sage:

Höret, Ausländer! höret! Das sind die Genueser, deren Joch ich brach. Vergilt man auch so in euerm Lande ? . . . . Rettet euch! Lasst mich! Schreckt Nationen mit der Schauerpost: die Genueser erschlugen ihren Vater –

oder ob er, nachdem seine Gegner gesiegt, die Genueser um einen Platz bitten lässt, darauf zu sterben:

Geh! mache bekannt, dass Andreas noch lebe – Andreas, sagst du, ersuche seine Kinder, ihn doch in seinem achtzigsten Jahre nicht zu den Ausländern zu jagen, die dem Andreas den Flor seines Vaterlandes niemals verzeihen würden. Sag’ ihnen das, und Andreas ersuche seine Kinder um so viel Erde in seinem Vaterlande für so viel Gebeine.

Die Mahnung thut schliesslich ihre Wirkung: nicht nur halb Genua läuft wenigstens nach Fiesco’s Tode wieder dem Andreas zu, sondern auch Verrina selber sieht sich genöthigt, nachdem er die Täuschung eingesehen, der er sich über den Charakter seiner Landsleute wie des Fiesco hingegeben, sich wieder zu ihm, als dem festesten Hort der Freiheit, die für Genua möglich ist, zu wenden.



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Friedrich Pecht: Schiller-Galerie. F. A. Brockhaus, Leipzig 1859, Seite 60. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schiller-Galerie.pdf/85&oldid=- (Version vom 1.8.2018)