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Er hat durch sein Göttlich Walten
Solchen auch bisher erhalten,
     Daß er dieses Wassers Fluß
     Stäts, ohn’ Abgang, hitzen muß.

11.
Freund! Der ists, Den diese Quellen,
     Die in diesem Brunnen glüh’n
Sichtlich[1] uns vor Augen stellen,
     Und uns fühlbar[2] zu Ihm zieh’n;
Dessen Stimm’ wir hören schallen[3]
In dem Sieden, Brausen, Wallen,
     Ja, Den jeder Dampf uns zeigt,
     Der hier in die Höhe steigt.

12.
O! daß wir Ihn finden[4] möchten,
     Hier in diesem Wunder-Brand!
O! daß wir von Hertzen dächten:
     Hier ist, warlich! GOttes Hand!
O! daß wir mit Ehrfurchts-Trieben
Innigst uns zu Ihm erhüben,
     Der auf so besondre Art
     Seine Macht hier offenbahrt!

13.
Ist es möglich, daß wir stehen
     Hier an dieses Brunnens Rand,
Und sein feurig Wasser sehen
     Mit bewunderndem Verstand?


  1. Röm. I. 20.
  2. Apostel-Gesch. XVII. 27. 28. XIV. 15. 16. 17.
  3. Psalm. XXIX. 3. Der Schöpfer redet oder offenbahret sich durch seine Geschöpfe. Psalm. XIX. CIV. CXLVIII. etc.
  4. Apostel-Gesch. c. l.
Empfohlene Zitierweise:
Gottfried Anton Schenck: Geschicht-Beschreibung der Stadt Wißbaden. Franckfurt am Mayn: Johann Benjamin Andreä, 1758, Seite 486. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schenck_Wiesbaden_486.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)