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welcher an einer hitzigen Kranckheit darnieder gelegen, und seines Verstandes nicht mächtig gewesen, aus seiner Behausung, ehe es seine Hausgenossen inne worden, entlaufen, und in diesen Brunnen gesprungen, da er denn, ob man ihn gleich eilends wieder heraus gezogen, so sehr verbrannt gewesen, daß er so bald Todes verfahren. Dergleichen Unglücks-Fälle haben sich mehrere, bey den kleinen Canal- oder Neben-Brunnen dieses Haupt-Brunnens, welche in den Bad-Häusern selbst befindlich sind, zu Zeiten zugetragen, indem mannichmal Kinder in dieselbe gefallen, und so verbrannt worden sind, daß sie, ohngeachtet man ihnen baldigst herausgeholfen, ihr Leben dadurch haben einbüssen müssen. Uebrigens sind der Bad-Häuser,[1] welche dermalen ihr nöthiges Wasser aus diesem Haupt-Brunnen durch Canäle oder Wasser-Leitungen (die gemeiniglich alle Jahre, wegen der vielen gelb-rothen Eisen-Erde, welche das Wasser


  1. Der Autor verhält sich in Beschreibung des Antheils, welchen die verschiedene Bad-Häuser des Wißbads an diesem und den andern warmen Brunnen daselbst haben, bloß allein als ein Historicus, das ist, er beschreibet diese Sache schlechtweg, wie sie sich dermalen befindet; lässet aber dem Widerspruch, welchem etwan dieses oder jenes Brunnen-Recht unterworffen seyn möchte, seine Gültigkeit dadurch völlig unbenommen.
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Gottfried Anton Schenck: Geschicht-Beschreibung der Stadt Wißbaden. Franckfurt am Mayn: Johann Benjamin Andreä, 1758, Seite 443. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schenck_Wiesbaden_443.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)