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der Erde heraus dampfet. Er bestehet eigentlich aus vielen Quellen, deren einige groß sind und beständig quillen, einige aber klein sind und nur zuweilen quillen. Der inwendige Boden desselben scheinet von ferne mürbe oder brüchig zu seyn, er ist aber in der That Felsen-fest. Daher man gantz sicher grosse Leitern auf denselben setzet, und ohne alle Gefahr in denselben steiget, und ihn, wenn es nöthig ist, von seinen Auswürffen reiniget. Man hat auch vormals das heisse Wasser, welches öfters in grosse Fässer gefasset, und anderswohin verführet wird, durch Einsetzung einer Leiter, aus diesem Brunnen geschöpfet. Dermalen aber wird solches, besserer Bequemlichkeit halben, durch einen Eimer, vermittelst einer an den Brunnen fest-gemachten eisernen Rolle, aus demselben heraufgezogen. Oben auf der Mauer des Brunnens sind einige eingehauene Schriften zu sehen. Es enthalten aber solche nichts anders, als die Nahmen einiger Bad-Wirthen, welche in den vorigen Zeiten gelebet, und an diesem Brunnen Antheil gehabt haben. Daß die Kayserliche Croaten, in dem vormaligen dreyßig-jährigen Kriege, diesem Brunnen sonderlich viel Nachtheil zugefüget haben, das ist bereits oben, in Beschreibung der widrigen Schicksale, welche Wißbaden in diesem Kriege erlitten hat, berichtet worden. In dem Jahr 1722 ist ein Wißbadischer Burger,

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Gottfried Anton Schenck: Geschicht-Beschreibung der Stadt Wißbaden. Franckfurt am Mayn: Johann Benjamin Andreä, 1758, Seite 442. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schenck_Wiesbaden_442.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)