Seite:Schenck Wiesbaden 440.jpg

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keine solche grosse Anzahl sey, als die Medici der vorigen Zeiten insgemein vorgegeben hätten. Denn da dieselbe gemeiniglich fast ein gantzes Bergwerck von allerhand Mineralien, wie er redet, in dem Wißbadischen warmen Wasser vermuthet hätten, so fänden sich doch in der That, und bey angestellten Chymischen Untersuchungen, keine andere in demselben, als diejenige wenige, welche kurtz vorher benennet worden. Wir lassen solches an seinem Orte beruhen, und mercken nur diesmal bey unserem Wißbadischen heissen und heilenden Wasser noch dieses an, daß dasselbe nicht sparsam, oder nur in etlichen Quellen, sondern sehr reichlich und in vielen Quellen in unserer Stadt, aus der Tiefe der Erden, als ein rechtes starckes Grund-Wasser, hervordringe. Die Gegend, worin es vornehmlich hervorquillet, ist von keiner sonderlichen Grösse. Und gleichwohl dringen in diesem kleinen Bezirck so viele grosse und kleine Quellen aus der Erde hervor, daß davon nicht nur fünff bis sechs und zwantzig, meistens sehr grosse Bad-Häuser ihr hinlängliches Wasser zu ihren vielen Bädern überkommen, sondern auch vieles andere Wasser zu einem anderweitigen Gebrauch annoch übrig bleibet, oder gar ohne sonderliche Benutzung wegfliesset. Und, welches merckwürdig ist, so vermindert sich dieses Wasser in seinen Quellen niemals, sondern bleibet allezeit,

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Gottfried Anton Schenck: Geschicht-Beschreibung der Stadt Wißbaden. Franckfurt am Mayn: Johann Benjamin Andreä, 1758, Seite 440. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schenck_Wiesbaden_440.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)