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darin befindlich sey, das lehret die gelb-rothe Eisen-Erde, welche es in allen seinen Gängen häufig angeleget, und aus welcher, durch das Feuer, ein würckliches Eisen heraus gebracht wird; wie denn auch diesem Eisen-Gehalte desselben zugeschrieben wird, daß diejenige Sachen, welche von diesem Wasser befeuchtet werden, eine gelb-rothe Farbe an sich nehmen. Was aber das, in diesem Wasser vorhandene fettigte Wesen, welches sich oben auf demselben, als eine zarte Haut, anzusetzen pfleget, und welches allerdings ebenfalls ein wesentlicher Bestand Theil dieses Wassers ist, anbelanget, so geben die vorgedachte Chymie-Verständige vor, daß solches, wegen seiner Zartheit und Flüchtigkeit, durch keine Chymische Kunst begriffen, und zur Absonderung gebracht werden könne, und folglich liesse sichs auch nicht wohl sagen, was dasselbe eigentlich sey, und woraus es bestünde? Doch sey es vermuthlich eine solche Fettigkeit, die von einem unterirdischen hartzigten oder ölichten Erd-Saft, welchen dieses Wasser im Vorbey-Rinnen berühre, ihren Ursprung nehme. Doch sind auch andere, welche es lieber vor einer schwefelichte Materie halten wollen. Es sind also, auf solche Art, die wesentliche Bestand Theile, welche dieses Wasser, bey seinem Ausbruch aus der Erde, und nach geschehener Ausstossung aller undienlichen Neben-Theilen, zu Tage leget, dem Anschein nach,

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Gottfried Anton Schenck: Geschicht-Beschreibung der Stadt Wißbaden. Franckfurt am Mayn: Johann Benjamin Andreä, 1758, Seite 438. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schenck_Wiesbaden_438.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)