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dergleichen Feuer-speyende Berge befindlich sind. Da aber auch dieselbe, und zwar in nicht geringerer Menge, anderswo auf dem Erdboden, wo keine Feuer-speyende Berge zu hören und zu sehen sind, gefunden werden, so falle dieser Bestärckungs-Grund weg, oder könne doch hierbey zu weiter nichts dienen, als daß man etwan sagen möchte: In der Gegend, wo Feuer-speyende Berge seyen, kämen die warme Wasser-Quellen von dem Feuer derselben, in andern Gegenden aber von einer anderen Ursache her; welches alles aber diese Sache schlecht entscheide. Und wo sollte endlich, sprechen sie, das Feuer, welches z. E. das Wißbadische Wasser in der Erde erhitzen soll, befindlich seyn? Sollte es weit von der Ober-Fläche des Wißbadischen Bodens, tief in der Erde, sich befinden, so könnte das erhitzte Wasser so sied-heiß nicht, als würcklich geschicht, hervorkommen, sondern würde durch einen, nur in etwas, langen Lauf in der Erde sich wieder sehr verkühlen. Sollte es aber nahe bey der Ober-Fläche des Bodens sich befinden, so könnte dasselbe unmöglich verborgen bleiben, sondern müste in gar nachdrücklichen Würckungen sich offenbahren, und wohl die gantze Gegend daselbst herum schon längstens durchbrannt haben. Denn ein Feuer, das eine solche Menge Wassers Jahr aus, Jahr ein, in einem Grade hin, erhitzen solle, müsse kein geringes Feuer

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Gottfried Anton Schenck: Geschicht-Beschreibung der Stadt Wißbaden. Franckfurt am Mayn: Johann Benjamin Andreä, 1758, Seite 424. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schenck_Wiesbaden_424.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)