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bewiesen, daß es hier und dar ein unterirdisches Feuer gäbe, aber sie bewiesen auch zugleich, daß solches unterirdische Feuer, gleichwie alles andere materialische Feuer, seine Nahrung haben müsse; daher diese Berge nicht allezeit brenneten und raucheten, sondern nur allein zu der Zeit, wenn sich etwan allerley Nahrungs-Materie zum Brennen gesammlet, und solche von diesen und jenen inn- oder äusserlichen Ursachen in Bewegung und Brand gebracht würde. Da nun aber ein Feuer in der Erde, welches das vorbeylaufende Wasser vor beständig erhitzen solle, auch beständig und in einem Grade fortbrennen, und also auch beständige und genugsame Nahrung haben müsse, so könne man nicht begreiffen, wo solche beständige und hinlängliche Nahrung herkommen könne? Denn daß dieselbe so schnell und in einem fort nachwachsen sollte, als schnell und beständig sie von dem Feuer an sich gezogen und verzehret werde, das sey schwerlich zu glauben. Auch sey es eben damit nicht ausgemacht, daß man weiterhin darauf zur Antwort gäbe, daß man solches nicht zu untersuchen, sondern GOtt zu überlassen habe; denn davon sey hierbey die Rede nicht, was GOtt thun könne, sondern, was uns Menschen, nach unserer gesunden Vernunft, dabey begreiflich oder nicht begreiflich sey. Dazu komme, wenden sie ferner ein, daß solche angeführte Feuer-speyende Berge

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Gottfried Anton Schenck: Geschicht-Beschreibung der Stadt Wißbaden. Franckfurt am Mayn: Johann Benjamin Andreä, 1758, Seite 422. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schenck_Wiesbaden_422.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)