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wählen, aber auch wieder absetzen helfen) nicht hat einweihen wollen. Der Kayser Adolph, als Stifter dieses Closters, und seine Gemahlin Imagina, wie auch ihre sämmtliche Kinder, zusammen 12 Personen, wurden in diese Closter-Kirche, und zwar auf der lincken Seite des niederen Chores, oben an die Mauer, mit ihren beygefügten Nahmen, abgemahlet. Der Kayser und die Kayserin haben die Cronen vor den Füssen liegend, zwischen Ihnen den zwiefachen Reichs-Adler, und auf der Brust den Schild mit dem Nassauischen Löwen gehabt. Mit ihren Händen haben sie beyde kniend die Kirche empor gehoben, mit diesen beygefügten Worten: Domine in simplicitate cunctis peccatis meis miserere! das ist: HErr, ich bitte in Einfältigkeit: Sey gnädig allen meinen Sünden! Die erste Abtissin in diesem Closter (in welches von seinem Anfang an, keine andere, als Herren-Kinder oder Standes-Personen, zu geistlichen Jungfrauen sind aufgenommen worden) soll, nach dem Bericht der Maintzischen Geschicht-Schreiber des Joannis T. II. p. 930, die vorgedachte Richard, des Kaysers Schwester, nach dem Bericht aber einiger Nassauischen Closter-Urkunden, die, auch vorgedachte Adelheid, des Kaysers Tochter, gewesen seyn. Die Richard ist 1311 gestorben, und in den Creutz-Gang des Closters begraben worden. Auf ihrem Grab-Stein hat diese Schrift

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Gottfried Anton Schenck: Geschicht-Beschreibung der Stadt Wißbaden. Franckfurt am Mayn: Johann Benjamin Andreä, 1758, Seite 399. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schenck_Wiesbaden_399.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)