Seite:Schenck Wiesbaden 389.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

verwendet worden. Es ist aber hierdurch auch zugleich der Nutze, welchen diese Gräben den Wißbadischen Feldern, und, gewisser massen, auch der Stadt selber gebracht haben, mit aufgehoben worden. Denn, da sonsten, wenn, bey entstandenen starcken Regen-Güssen, das Wasser aus den Gebürgen bey Wißbaden häufig hervor geschossen ist, die Fluthen desselben sich gar bequemlich in diese Fluth-Gräben (darzu die vorgemeldte Land- und Stadt-Gräben zugleich, zufälliger weise, auch mit gedienet haben) vertheilen, und also nach und nach, ohne sonderlichen Schaden, haben verlaufen können, so muß nunmehro, nach dem diese Gräben meistentheils abgethan sind, das Wasser, auf solchen Fall, sich selber einen anderweitigen Lauf suchen, und, wo es kan, mit Gewalt durchbrechen. Daher es denn, seit der Zeit, da man diese Abänderung gemacht hat, schon mehrmahls geschehen ist, daß dergleichen starcke Wasser-Ergiessungen nicht nur die Wißbadische Felder mit grossem Nachtheil überschwemmet haben, sondern auch selbst auf die Stadt mit solcher Gewalt angedrungen sind, daß dadurch schon etliche mal die Stadt-Mauer hier und dar ist durchbrochen, und ein gar nahmhafter Schade verursachet worden; welches alles aber vormals bey den vorhanden gewesenen mancherley Fluth- Land- und Stadt-Gräben, auf solche Art, so leichtlich nicht zu befürchten gewesen ist. Es hat

Empfohlene Zitierweise:
Gottfried Anton Schenck: Geschicht-Beschreibung der Stadt Wißbaden. Franckfurt am Mayn: Johann Benjamin Andreä, 1758, Seite 389. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schenck_Wiesbaden_389.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)