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ansehnlichem Marckt-Platze, von alten Zeiten, die gewöhnliche Wochen-Märckte, wie auch jährlich die vier grosse Jahr-Märckte, der erste Mittwochs nach Jubilate, der zweyte M. nach Johannis, der dritte M. nach Michaelis, und der vierdte M. nach Andreas-Tag gehalten. Es sind diese so Wochen- als Jahr-Märckte schon vor vielen hundert Jahren in Wißbaden im Gang gewesen, und ist das Recht, dieselbe anzulegen, ehemals unmittelbar von den Teutschen Kaysern, (wie ohnehin damals überall in Teutschland gewöhnlich war) L. U. erhalten worden. Es haben auch keine andere Oerter solches Recht damals erhalten können, als die Städte. Daß auch diese Jahr-Märckte vormals in unserer Stadt in sehr grossem Flor gestanden, und ein weitläuftiges Gewerbe auf denselben getrieben worden, das ist ebenfalls aus U. deutlich genug zu ersehen. Wie denn auch noch um das Jahr 1700 – die vier benennte Jahr-Märckte der Stadt jedesmal zwey Tage lang gewähret haben, und von grossem Umfang und Wichtigkeit gewesen sind. Der, vor dem gemeldten Rathhause auf dem Marckt-Platz stehende, ansehnliche Spring-Brunn ist im Jahr 1567 zu allererst errichtet worden. Er ist aber nachmals in den langwiehrigen Kriegs-Zeiten des 17 Jahrhundert dergestalt gantz und gar in den Abgang gekommen, daß er um das Jahr 1690 gantz von neuem hat müssen

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Gottfried Anton Schenck: Geschicht-Beschreibung der Stadt Wißbaden. Franckfurt am Mayn: Johann Benjamin Andreä, 1758, Seite 373. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schenck_Wiesbaden_373.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)