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24. Nachdem von 1700 bis 1754 fast alle Jahre eine grosse Menge Menschen aus verschiedenen Gegenden des Teutschlandes sich theils nach Ungarn, theils nach America in die so genannte neue Welt begeben, um daselbst sich glücklicher, als in Teutschland, anzubauen; so haben auch öfters nicht wenig Einwohner der Stadt Wißbaden sich gefallen lassen, diese verschiedene Reisen, und zwar gemeiniglich unter vielem Frolocken und Jauchzen, mit anzutreten. Diejenige von diesen Wißbädern, welche nach Ungarn gezogen, sind meistens elend wieder zurück gekommen. Von denjenigen aber, welche sich in die neue Welt, und sonderlich nach Pensylvanien begeben, sind einige, wenigstens ihren eigenen Berichten nach, glücklich, einige aber, und vielleicht die meiste, laut anderen unpartheyischen Berichten, unglücklich gewesen, und hätten gerne ihr Vatterland wieder besuchet und bewohnet, wenn es nur allezeit sich möglich hätte machen lassen. Es hat aber, dem allen ohngeachtet, die Begierde in die neue Welt zu ziehen, in Wißbaden nicht aufhören wollen, sondern es ist immerfort unter der Hand eine nahmhafte Anzahl Menschen von dar dahin abgegangen. Bis endlich im Jahr 1754 im Julio ein Schiff voll solcher Neuländer, wie sie damals insgemein genennet worden, auf der See zwischen Holl- und Engelland, bey einem entstandenen Sturm, an

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Gottfried Anton Schenck: Geschicht-Beschreibung der Stadt Wißbaden. Franckfurt am Mayn: Johann Benjamin Andreä, 1758, Seite 311. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schenck_Wiesbaden_311.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)