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selbst eifrigst damit beschäftiget. Es soll auch, nach der Erzehlung derer Leute, welche damals in Wißbaden gelebet, mehrmalen würcklich Gold und Silber (wenn es zu glauben stehet) in ihren Brenn-Tiegeln vorhanden gewesen, ohnversehens aber durch die Rauch-Löcher in die Luft geflogen, und im vorbeyfliegen etwas davon dem gemeldten Pfarrer in seinen grauen Haaren hängen geblieben seyn. Der vornehmste Laborant aber soll nachmals durch einen vergifteten Brief, den er aus Inspruck, woselbst er vorher bey eben dergleichen Laboranten in Diensten gestanden, erhalten, sein Leben eingebüsset haben. So viel ist hierbey etwas gewisseste, daß diese Sache auch damals in Wißbaden, woselbst sie viel Aufsehens verursachet, kein anderes, als das gewöhnliche Schicksal dieser vorgeblichen Kunst gehabt hat, nemlich, daß sie am Ende auf ein Lami hinausgelaufen, und die verhoffte güldene Zeit aussen geblieben ist.

19. Als im Jahr 1672 – der Frantzösische Krieg gegen das Teutsche Reich entstanden, und dabey die Rheinische Landes-Gegenden sehr hart sind mitgenommen worden, so hat Wißbaden ebenfalls gar vieles dabey zu erdulden gehabt, doch zu Zeiten mehr von Teutschen Freunden, als von ausländischen Feinden. Gleich in dem Jahr 1672 haben die Kayserliche und Lothringische Völcker sich

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Gottfried Anton Schenck: Geschicht-Beschreibung der Stadt Wißbaden. Franckfurt am Mayn: Johann Benjamin Andreä, 1758, Seite 301. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schenck_Wiesbaden_301.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)