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geduldet wurden, eingeschlichen haben. Es hat aber so fort die gantze Stadt mit einem fast unglaublichen Ernst und Eifer etliche Jahre nach einander (wie l. c. zu finden) sich einmüthig bemühet, dieses, ihnen so sehr verhaßt-gewesene, Juden-Volck wiederum auszuschaffen. Und haben zu dem Ende selbst die damalige Prediger der Stadt diejenige Christen, welche diese Juden, als offenbare Feinde Christi und der Christen, (wie es l. c. heisset) in ihre Häuser aufgenommen, von aller Gemeinschaft der Christlichen Kirche ausgeschlossen. Es hat auch die Stadt in diesem Ernst, und mit vielen beweglichen Vorstellungen bey der hohen Landes-Obrigkeit, so lange angehalten, bis endlich diese Juden im Jahre 1625 durch einen Herrschaftlichen Befehl (welchen einige damalige Juden-Freunde lange Zeit hinterhalten hatten) wieder sind ausgeschaffet worden. Als im Jahr 1622 der Kayserliche Feldherr Tilly mit seinen Kriegs-Völckern die Unter-Pfaltz eingenommen, und dabey die Wetterauische Landes-Gegenden, welche er der Kayserlichen Armee Brod-Kasten, Magazin und Proviant-Haus, besag dem Theatr. Europ. T. III. p. 383. 397, zu nennen pflegte, fleißig (ob sie gleich mit diesem Kriege nicht das geringste zu schaffen hatten) heimgesuchet, so hat Stadt und Herrschaft Wißbaden ebenfalls durch das Auf- und Abziehen dieser Völcker, vieles Ungemach zu

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Gottfried Anton Schenck: Geschicht-Beschreibung der Stadt Wißbaden. Franckfurt am Mayn: Johann Benjamin Andreä, 1758, Seite 278. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schenck_Wiesbaden_278.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)