Seite:Schenck Wiesbaden 202.jpg

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und mit mehreren Strassen und Gebäuden (wie unten umständlicher wird berichtet werden) ist versehen worden, folglich also auch noch mehrere Bewohner, als vorher, dazu nöthig gehabt hat, so sind durch öffentliche Landes-Herrschaftliche Ausschreiben, unter Versprechung gewisser Privilegien und Freyheiten, allerley frembde Künstler und Handwercks-Leute eingeladen worden, in derselben sich häuslich niederzulassen; deren denn auch gar viele sich würcklich eingefunden, und also unser Wißbad mit Einwohnern haben vermehren helfen. Es ist durch alle diese Vermehrungen geschehen, daß die Stadt beynahe 500 Burger, ohne die vielen Beysassen und Freyen, (massen denn verschiedene, so wohl Landes-Herrschaftliche, als Ritterschaftliche, Frey-Höfe darin befindlich sind) nunmehro zählen kan. Ob es lange bey dieser starcken Anzahl bleiben, oder ob dieselbe annoch gar sich vermehren, oder aber wieder vermindern werde? das werden die folgende Zeiten lehren. Es ist in Wißbaden, was die Zahl der Einwohner und den gesamten Wohlstand der Stadt anbelanget, niemals ein beständiges Wachsen oder Bleiben, sondern (wie es auch in allen andern Wohn-Städten der Welt geschicht) ein beständiger Wechsel obhanden gewesen, und wird auch ferner obhanden bleiben, so lange die Unbeständigkeit auf Erden wohnet. In dem 15 Jahrhundert ist Wißbaden, L. U. in grossem

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Gottfried Anton Schenck: Geschicht-Beschreibung der Stadt Wißbaden. Franckfurt am Mayn: Johann Benjamin Andreä, 1758, Seite 202. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schenck_Wiesbaden_202.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)