Seite:Schenck Wiesbaden 139.jpg

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hat; der Nahme mag nun seinen Ursprung genommen haben, woher er will. Es ist hierbey nur noch dieses, als was bedenckliches, anzumercken, daß in dem Bezirck dieses ehemaligen Gaues Königssunder einige Oerter befindlich sind, welche von dem Wort König ihre Benennung haben, nemlich das ehemalige Berg-Schloß Altkünig ohnweit Cronberg an der Höhe, das Städtlein Königstein in eben derselben Gegend, und das Dorf Königshofen nicht weit von Idstein. Auch ist nahe bey Wißbaden, wie bereits oben berichtet ist, eine merckwürdige Feld-Gegend vorhanden, welche von alten Zeiten her der Königstul genennet wird. Ob nun etwan ein und der andere Nahme dieser Oerter und Gegend, und der Nahme des oft-gemeldten Gaues einerley Ursprung miteinander gehabt? oder, ob vielleicht der eine Theil zu des anderen Theiles Benennung eine Veranlassung gegeben habe? das wird andern zur weiteren Untersuchung überlassen. Noch ist hierbey mit wenigem zu gedencken, daß man vormals grosse und kleine Gauen gehabt hat, und die letztere unter den ersten sind begriffen gewesen. Daher man sichs also nicht darf irren lassen, wenn man in den Urkunden der damaligen Zeit, z. E. in des Schannats Fuldischen Vermächtnüssen etc. einige andere Gau-Nahmen, als der vorbenennte ist, von unsern nahen Gegenden antrift;

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Gottfried Anton Schenck: Geschicht-Beschreibung der Stadt Wißbaden. Franckfurt am Mayn: Johann Benjamin Andreä, 1758, Seite 139. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schenck_Wiesbaden_139.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)