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besondere, weil jenes gegründet ist, und dieses aus dem folget, wenig oder gar nicht irren werden.

Da auch eben jetzo gedacht worden, daß damals die Gewohnheit in Teutschland gewesen, die grosse Landes-Gegenden in besondere pagos oder Gauen, Gouen, Gowen, Gohen, Goyen (Geäuen) zu theilen, wie davon in unsern Gegenden, annoch heut zu Tage, die Nahmen Rhein-Gau, Worms-Gau, Gere-Gau, (Gerau) Wetter-Gau, (Wetterau) Ruck-Gau etc. übrig und üblich sind, folglich also Wißbaden damals ebenfalls zu einem solchen gewissen Gau oder Landes-Strich gehöret, und unter dem Gau-Grafen, welcher diesem Gau vorgesetzt gewesen, wird gestanden haben; so fragt sichs hierbey nicht unbillig, wie denn der Gau, zu welchem damals diese unsere Stadt gerechnet worden, geheissen habe? Es giebt einige neuere Land- und Städte-Beschreiber von Teutschland, welche in ihren Schriften vorgeben, es habe Wißbaden in dem Einrich- oder Heinrich-Gau (wie er in den alten Schriften genennet wird) gelegen. Es ist aber solches ohne Grund. Denn es ist zwar ehedessen in unsern nahen Gegenden ein besonderer Gau gewesen, welche diesen Nahmen gehabt, und denselben, vermuthlich, von den Wörtern: Hayn und Rück, Sylvae Dorsum, Jugum, oder Höhe und Rück,

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Gottfried Anton Schenck: Geschicht-Beschreibung der Stadt Wißbaden. Franckfurt am Mayn: Johann Benjamin Andreä, 1758, Seite 134. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schenck_Wiesbaden_134.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)