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Doch bleibet solches den Forschern solcher alten Aufschriften zu weiterer Untersuchung ausgestellet. Wie denn auch denselben, annoch genauer zu erwägen, überlassen wird: ob die Buchstaben CO. H. etwan Cohors hastata, eine Spieß-Kriegs–Rotte, oder sonst was anders bedeuten sollen? Weil übrigens so wohl das Favonische, als auch das Varische Geschlecht (welche beyde, wie es scheinet, durch Adoption, oder Annehmung an Kindes statt, ihre beyderseitige Nahmen, wie bey den Römern gewöhnlich war, einander mitgetheilet) sogleich unter den ersten Römischen Kaysern, wie aus dem Tacito A. L. 16. c. 22, L. 1. c. 3, L. 4. c. 66, L. 13. c. 9. etc. zu ersehen, sonderlich aber unter der Regierung des Kaysers Augusti, wie aus dem Suetonio in der Lebens-Beschreibung dieses Kaysers c. 13. und 23, und aus mehr andern Römischen Schrift-Verfassern erhellet, und auch, zum Theil, aus der, in derselben Zeit vorgefallenen, grossen Niederlage des Q. Vari in Teutschland bekannt ist, bey den Römern im Flor gewesen, so lässet sich hieraus nicht undeutlich abnehmen, daß dieser Stein in Wißbaden um dieselbe Zeit, und zwar, sehr vermuthlich, selbst um die Zeit des gemeldten Kaysers Augusti, (als der sich sonderlich viel mit den Teutschen beschäftiget hat) sey aufgerichtet worden, mithin also auch die Römer schon damals, und also beyläufig um die Zeit

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Gottfried Anton Schenck: Geschicht-Beschreibung der Stadt Wißbaden. Franckfurt am Mayn: Johann Benjamin Andreä, 1758, Seite 97. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schenck_Wiesbaden_097.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)