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Seelen der vergötterten Menschen zu Ehren! dem Q. Favono Varo seinem Sohne hat sein Vatter Q. Favonus Varus – – von der zwey und dreyßigsten, mit Spiessen versehenen, Kriegs-Rotte dieses zum Andencken aufgerichtet.

Die in der Mitte dieser Aufschrift befindliche Worte: AVON. V. VA. RVC. sind zwar etwas dunckel; Es scheinet aber, daß sie fehlerhaft eingegraben worden, und vielleicht mit all nichts anders anzeigen sollen, als FAVONVS VARVS.


    Römischen Aufschriften, welcher ausserhalb Italien, wie die gegenwärtige, sind verfertiget worden, die Buchstaben und Worte von den unerfahrenen und der lateinischen Sprache nicht recht kundig-gewesenen Stein-Arbeitern meistentheils, nach dem einhelligen Zeugnüß der Kenner solcher alten Schriften, sehr fehlerhaft und oft gantz verkehrt ausgedruckt worden sind; wie denn z. E. auf diesen Wißbadischen Steinen der Buchstabe C mehr als einmal, an statt eines G, sonderlich in den Wörtern LEC. und REC. das ist: LEG. und REG. gantz offenbarlich ist gesetzet worden. Indessen hat man doch, wie gedacht, den Haupt-Inhalt dieser Wißbadischen Aufschriften, durch eine denselben beygefügte beyläufige Teutsche Uebersetzung bekannt machen wollen. Dem gelehrten Leser dabey freystellend, solche annoch so genau und eigentlich zu übersetzen, als es ihm gefällig und möglich ist.

Empfohlene Zitierweise:
Gottfried Anton Schenck: Geschicht-Beschreibung der Stadt Wißbaden. Franckfurt am Mayn: Johann Benjamin Andreä, 1758, Seite 96. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schenck_Wiesbaden_096.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)