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Dieser ansehnliche Wall oder Graben hat sich von dem Rhein, bey Braubach an, bis in die Wetterau und Ober-Hessen, auf viele Meilen Weges weit, erstrecket, und hat unter andern auch die Gegend Wißbaden berühret. Wie ihn denn, ohngefähr um das Jahr 1670. der fleißige Heßische Geschicht-Schreiber Winckelmann selber, so viel nemlich damals annoch davon zu sehen gewesen, in Augenschein genommen, und befunden hat, daß er zwischen Langen-Schwalbach und Wißbaden, über die Höhe, ohnweit der vorgemeldten Rent-Mauer, auf Wehen zu, und von dar weiter nach dem Frauen-Walde bey Idstein, und so ferner bis in das Hessen-Land sich gezogen habe, siehe seine Hess. Chron. P. 2. c. 4. p. 129. 130. An theils Orten ist noch jetzo etwas von diesem Graben zu sehen, auch deren Nahme Pol-Grab hier und dar annoch übrig und üblich. An den meisten Orten aber ist der Graben und Nahme desselben vergangen. Wie denn schon um das Jahr 1550. der Wetterauische Geschicht-Schreiber Erasmus Alber in seinem Tugend- und Weisheits-Spiegel, in Beschreibung des, ohnweit Cronberg liegenden, Feldberges, klaget, daß dieser alte ansehnliche Pol-Grab nach und nach gar sehr abnehme. Seine Worte davon verdienen, daß sie allhier mit angefüget, und dem Leser bekannt gemacht werden. Sie lauten aus l. c. also:

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Gottfried Anton Schenck: Geschicht-Beschreibung der Stadt Wißbaden. Franckfurt am Mayn: Johann Benjamin Andreä, 1758, Seite 92. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schenck_Wiesbaden_092.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)