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begreifen) um diesen Bad-See gemacht hätte. Es sey aber nachmals ein See-Rauber (vielleicht hat jemand etwas von dem alten Ulysses, oder gar von dem Hercules, welche Teutschland vormals sollen besuchet haben, aus dem Tacito G. c. 3. und 2. gehöret) gefangen worden, welcher, weil man ihme das Leben geschencket, zur Danckbarkeit die Felsen im Rhein bey Bingen eröfnet, und dadurch diesem Strom gegen freyen Lauf, den er noch hat, verschaffet, und also denselben von Wißbaden abgeleitet hätte etc. Allein es sind dieses alles solche Dinge, die den geringsten Grund nicht haben, und, Teutsch zu reden, nichts anders, als Mährlein leichtglaubiger Leute. Denn was einmal den vorgegebenen Bad-See anbelanget, so kan es zwar gar wohl möglich seyn, daß in den gantz alten Zeiten, ehe Menschen in die Wißbadische Landes-Gegend gekommen, welche den Ausfluß der warmen Wasser–Quellen in eine rechte Ordnung gebracht, solche wohl einen oder den andern kleinen See oder Weyher, nach Art solcher starcken Quellen, haben machen können. Und also kan es auch wohl möglich seyn, daß die allererste Ankömmlinge von Menschen in der Wißbadischen Gegend einen solchen warmen See damals daselbst angetroffen haben. Allein wer will heut zu Tage noch etwas von einem solchen damals möglich-gewesenen Vorfall wissen oder benachrichtigen können, da

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Gottfried Anton Schenck: Geschicht-Beschreibung der Stadt Wißbaden. Franckfurt am Mayn: Johann Benjamin Andreä, 1758, Seite 42. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schenck_Wiesbaden_042.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)