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ansehnlichen Ring-Mauer gehabt, und derselben werth gewesen, erbauet worden sey. Dergleichen ansehnliche Wohnungen und Gebäude aber haben die alte Teutschen, nach dem eben angeführten Bericht des Taciti, nicht gehabt, sondern die Römer. Man siehet aus diesem allen so viel, daß die Römer, bey ihrer Ankunft in unserer Gegend, allschon die eigentliche Bad-Gegend des Wißbads angebauet gefunden haben, denn sonst würden sie dieselbe, wegen ihrer warmen Bad-Quellen, gantz vermuthlich, mit in ihre Ring-Mauer eingeschlossen, und selber angebauet haben. Sie haben auch diesen alten Bad-Ort, aller Wahrscheinlichkeit nach, eben wegen seiner nützlichen Bäder, in seinem Wesen gelassen, und den einländischen Teutschen, solchen ferner zu bewohnen, verstattet. Sie haben aber neben diesen alten Bad-Ort eine besondere neue Stadt und Festung, nach ihrer Römischen Art, erbauet, und sich derselben, als einer Cidatelle oder Burg gegen die Teutsche Anwohner (welche, weil sich bey den Bädern gemeiniglich vielerley Volck versammlet, gar leicht zu Meuterey und Aufstand hätten veranlasset werden können) bedienet. Wenn, oder zu welcher Zeit eigentlich dieses Römische Wißbad errichtet worden sey? das lässet sich zwar so genau nicht bestimmen. Weil aber doch, wie unten wird gezeiget werden, vormals unter denen, in Wißbaden

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Gottfried Anton Schenck: Geschicht-Beschreibung der Stadt Wißbaden. Franckfurt am Mayn: Johann Benjamin Andreä, 1758, Seite 31. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schenck_Wiesbaden_031.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)