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gemachtem Vorwand, zu bekriegen, auch so viel möglich gewesen, unter ihre würckliche Bottmäßigkeit zu bringen. Sie sind auch nachher, nach der Geburt Christi, unter ihren nach und nach gefolgten Kaysern, und deren Feldherren, immerzu in diesem ihrem Unternehmen fortgefahren, und haben in den Teutschen Ländern, sonderlich um den Rhein-Strom herum, sich mehr und mehr fester zu setzen, sich alles Ernstes bemühet. Es ist also von selbst gar begreiflich, daß sie auch die Gegend, wo Wißbaden gelegen, weil sie dem Rhein-Strom und der Stadt Maintz, darin sie gemeiniglich damals eine Römische Besatzung hielten, so gar nahe gewesen, bey guter Zeit unter ihre Herrschaft zu bringen, werden getrachtet haben. Und es bezeugen einige ihrer damaligen Geschicht-Schreiber würcklich, daß ihnen dieses Vornehmen ziemlicher massen gelungen sey. Denn so meldet Florus L. 4. c. 12, und Tacitus A. 1. c. 51. daß Drusus, der Stief-Sohn, und Germanicus, der Stief-Enckel des Römischen Kaysers Augusti, die Usipeter, welche, nach einiger Gelehrten Meynung, wie unten wird gezeiget werden, eben die damalige Wisibäder gewesen, bezwungen haben. Und Tacitus bezeuget G. c. 29. daß die Mattiacken, welche ebenfalls unser Wißbaden, kraft unten anzuführender Beweis-Gründen, bewohnet haben, unter dem Gehorsam der Römer gestanden

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Gottfried Anton Schenck: Geschicht-Beschreibung der Stadt Wißbaden. Franckfurt am Mayn: Johann Benjamin Andreä, 1758, Seite 5. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schenck_Wiesbaden_005.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)