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auf eine Ambe gesetzt haben würde, wenn es ihr erlaubt worden wäre, weil sie nach ihrem Satz 9 fl. dadurch zu gewinnen geglaubt, und sich vorgenommen habe, solches zu Anschaffung eines Stücklein Betts zu verwenden, auf das sie bedacht sey, damit sie doch habe, worauf sie ihr Haupt hinlege, wenn sie aus ihrem dermahligen ruhigen Dienst müßte.

 Die Lottoziehung ging vorbey, und die beyden Numern, welche die Magd besetzen wollte, kamen in der Reihe heraus. Das durch Abrathen ihrer Herrschaft, welche dergleichen Spiel aus Gründen nicht liebte, verscherzte Glück konnte diese Magd nicht so leicht vergessen; sie klagte es allenthalben. Es kam auch vor die der Armuth geöffneten Ohren obigen Edelns. Dieser machte der Klage derselben ein Ende, daß er ihrer Herrschaft, durch eine vertraute Person, 9 fl mit der Aeusserung für sie zustellen ließ, daß es deßwegen geschehen, weil sie ihrer Herrschaft gefolgt, und ihr Geld nicht auf die Spitze des Verlusts gesetzt habe, und weil er nicht zweifle, daß ihre Herrschaft die in Rüksicht ihrer kränklichen Umstände, schon so viel an ihr gethan, dafür sorgen werde, daß dieses Geld auch von ihr zu der angegebenen Bestimmung werde verwendet werden.


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Anonym: Schöne Thaten eines edeln Greisen in: Journal von und für Franken, Band 1. Raw, Nürnberg 1790, Seite 456. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Sch%C3%B6ne_Thaten_eines_edeln_Greisen.pdf/5&oldid=- (Version vom 1.8.2018)