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Friburg / oder Freyburg.

An der Elb / im ErtzStifft Bremen /so ein Stätltein seyn solle / welches Anno 1632. etliche dänische Völcker eingenommen / so aber die Würstischen Inwohner / sambt den Bischofflichen Bremischen Soldaten / wider erobert / vnd übel mit den Dänischen allda gehauset haben; wie fol. 538. deß 2. Theils Theatri Europaei, stehet.


Fridland / Fredland.

Ein Stättlein deß HertzogthumbsMecklenburg / im Brandenburgischen Werder / an den Vckermärckischen / vnnd Pommerschen Gräntzen / zwischen zweyen Seen / vnnd an einem fliessenden Wasser / gelegen / so Anno 1290. durch Heurath / von der Chur- vnd Marck Brandeburg / an das Hauß Mecklenburg gebracht worden seyn solle. Siehe aber unden Stargard. Als deß Jahrs 1631. der Käyserliche General von Tilly / new Brandenburg / nicht gar weit von hinnen gelegen / mit stürmeter Hand eroberte / vnd vbel da haußte / so haben die Schwedischen / die zu Fridland / etwa mit 16. Compagnien / in Besatzung waren / da sie solches vernamen / vnd wusten / daß der Orth zur defension nicht genugsamb / denselben verlassen / vnd sich nach Ancklam begeben.

Im Braunschweiger Land / Wolffenbütlischen Theils / ist auch ein Schloß / so Fredeland genandt wirdt / welches Anno 1623. der besagte Graf von Tylly belagert / beschossen / vnnd / den 6. 16. Julij / erobert hat.


Fridrichstatt / oder Vrederycksstadt /

Nahend Suavestede / vnd der Stapelholmer Schantz / im Hertzogthumb Schleßwick / vnnd gegen Lunden / so in Ditmarsen ist / über / gelegen / ein newe / mit schönen Häusern / vnnd Gassen / auff die Holländische Art / erbawete / vnd zwischen zweyen Flüssen / nämblich der Trene vnd Eyder / gesetzte Statt; So ihren Nahmen von dem annoch glücklich regierenden Herrn Friederichen / Hertzogen zu Schleßwick / vnd Holstein / der sie / für wenig Jahren hat aufrichten lassen / bekommm; vnd in welcher sich / die auß dem Niederlande vertriebene Remonstranten / oder Arminianer / ein geraume Zeit auffgehalten haben. Ann. 1627. hat diese Statt 700. Käyserische Soldaten eingenommen. Anno 1644. hat der Schwedische FeldMarschall Torstensohn / den 2. Januarij / sein HaubtQuartir zu Kiel auffgehoben / seinen Zug / selbigen Tag / auff Ecklenförd / vnnd förters biß gegen Gottorp; den 3. biß auff Flenßburg / den 4. nicht weit von Appenrade / den 5. bey Haderßleben / vnnd den 6. gegen Coldingen genommen. Den 7. haben die Schwedischen Tragoner Coldingen bald vbermeistert; der Herr FeldMarschall Torstensohn aber / ist bey Middelfarsund angelangt / da er das Dänische Läger angegriffen; vnnd wurden darauff gantz Holstein / vnd Jutland / ausser GlückStatt / vnd Krempen / von den andern Dänischen Ländern / abgesondert: Hernach er wider nach Hadersleben gangen / vnd allda den Winter über / vnd biß auff den 16. Junij / still gelegen; darauff das Hauptquartir zu ChristianPreiß genommen / vnd folgends den 39. diß / die Insel Femeren occupiret: Folgendts / begab er sich von Christianpreiß / wider auf Gottorff / den 21. Julij auff Kiel / dann abermals auff Gottorp / und der Stapelholmer Schantz / vnd da er

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Matthäus Merian: Topographia Saxoniae Inferioris. Frankfurt am Mayn: Frankfurter Kunstverein, 1853, Seite 83. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Saxoniae_Inferioris_(Merian)_083.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)