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Königs VValdemari II. auß Dännemarck / Tochter; vnnd seye von hier der berühmbte Bildschnitzer / Mahler / vnd Contrafeyter / Melchior Lorichius, bürtig gewesen / welcher Griechenland / Italien / Franckreich / vnd Niederland / durchraiset ist: Hertzog Wilhelm der Elter zu Lüneburg / habe An. 1429. den Seestätten Hülff gethan / wider König Erichen von Dännemarck / vnd seye der gantze Handel zu einer Feldschlacht / für Flenßburg / auff Aller Heiligen Tag / in der Morgenstunde / gerathen / vnd eine sehr grosse Schlacht geschehen / in welcher der gedachte Hertzog endlich das Feld behalten: Vnd daß darauff Anno 1431. die Holsteinische Fürsten Flenßburg / die Statt / erobert / vnnd sich auch das Bergschloß allhie endtlich / auß Hunger / nach dem man Pferdt / vnd Hunde / gessen hatte / an sie ergeben habe; vnd wäre das Newe Hauß / von den Holsteinern / zerbrochen worden: Aber / nach deß letzten Hertzogen zu Schleßwick / Adolphi, Tode / seye Flenßburg an seiner Schwester Sohn / König Christian den Ersten in Dännemarck gelangt; vnnd dahero solcher Ort noch dem König von Dännemarck gehörig. Vnd dann so meldet Johan. Isacius Pontanus, in Chorograph. Daniae descriptione, vnter anderm / von dieser Statt / also: Boream versus, unius circiter diei itinere abest Slesvico Flensburgum, inter quod, et ipsum Slesvicum, collocati Anglorum populi, aut eorum saltem nominis tenue vestigium haeret. Flensburgum autem positum est, ad sinum Balthici maris. Nam Sliae Amnem, qui Slesvico nomen dedit, Alij, et rectius, non Amnem, sed Balthici potius maris sinum existimant, ut et Flensburgi sinum, Flenum dictum, atque eum et arci, et urbi, nomen dediste Flensburgi. Iacobus Mejerus, rerum Flandricarum florentissimus Scriptor, ad ann. 1427. ait, non Flensburgum, sed Vlensburgum potius, scribendum, quod Vlens maris aestum, fluctum, ac recessum, significet. Aedes sunt magnificae ad unam praecipuè plateam seriatim extructae, cujus est longitudo pass. 1351. Alii. 2341. passus ponunt. Sunt et Parochiae aliquot etc. Er Pontanus sagt auch / daß diese Statt An. 1248. durch Fewer verderbt; Anno 1271. von den Dänen eingenommen worden / vnd von denselben auch Anno 1410. Schaden gelitten / so aber Anno 1423. die Holsteiner wieder erobert / folgends abermals verlohren / vnnd Anno 1427. die Statt vergebens belagert; biß sie solche endlich Anno 1431. am Palm-Sontag / mit Hülff eines von dannen vertriebenen Bürgers / vnnd darauff auch das Schloß / durch Hunger / bekommen hätten. Was die letztere Geschichten anbelangt / so berichtet Helduaderus part. 2. Sylv. Chronolog. pag. 78. daß Anno 1526. das Evangelium / in den 3. Kirchen / S. Nicolai, S. Mariae, vnnd S. Johannis, allhie / zu predigen angefangen worden. Zu vnsern Zeiten / ist Anno 1627. dieses Flenßburg / von den Käyserischen / vnnd Anno 1643. im December / von den Schwedisch-Torstensohnischen erobert worden.

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Matthäus Merian: Topographia Saxoniae Inferioris. Frankfurt am Mayn: Frankfurter Kunstverein, 1853, Seite 82. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Saxoniae_Inferioris_(Merian)_082.jpg&oldid=- (Version vom 2.12.2022)